19-Jährige tot im Kofferraum - Regensburg

Lanza schrieb:Sie wie waren wohl nicht einmal direkte Kollegen beim gleichen Bestatter:

Naja, ein Bestattungsunternehmen könnte natürlich auch mehrere Filialen haben. Dann wären sie Kollegen an unterschiedlichen „Arbeitsstellen“.

Dasdeeeeniz schrieb:Naja, ein Bestattungsunternehmen könnte natürlich auch mehrere Filialen haben.

Marie war direkt bei der Stadt Regensburg angestellt:

Medienberichten zufolge war die junge Frau Bestatterin bei der Stadt Regensburg.

Quelle: https://www.idowa.de/regionen/woerth-und-regensburg/regensburg/tote-frau-im-kofferraum-in-regensburg-was-bekannt-ist-und-was-nicht-3730214.html

Womöglich wurde die Fensterscheibe nicht eingeschlagen.

Sondern der Täter erwürgte Marie auf dem Rücksitz ihres Autos und im Todeskampf zertrat sie die Fensterscheibe. Das würde halbwegs mit der jetzt bekannten Spurenlage zusammenstimmen.

Im Hinblick auf das kopflose Nachtatverhalten gilt es zu bedenken: Der Mann befand sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Da handeln nur wenige rational. Insbesondere wenn es sich um eine Affekttat gehandelt haben sollte.

C.RoCkEfElLeR schrieb:Meine Frage an die Juristen unter uns: Warum wird der TV des Totschlags beschuldigt und nicht des Mordes? Fehlen hier die sogenannten Mordmerkmale? Sollte es sich jedoch um ein Gewaltverbrechen handeln, könnte man dann nicht die Mordmerkmale belegen?:/ Danke

Der Richter erließ einen Untersuchungshaftbefehl - er lautet nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum derzeitigen Stand der Ermittlungen auf Totschlag. Sollten Mordmerkmale dazukommen, werde der Haftbefehl jedoch angepasst, so Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher.

Quelle: https://www.idowa.de/regionen/woerth-und-regensburg/regensburg/tote-frau-im-kofferraum-in-regensburg-was-bekannt-ist-und-was-nicht-3730214.html

Nachtradfahrer schrieb:Sondern der Täter erwürgte Marie auf dem Rücksitz ihres Autos und im Todeskampf zertrat sie die Fensterscheibe. Das würde halbwegs mit der jetzt bekannten Spurenlage zusammenstimmen.

und welche Spurenlage soll das sein?

Ich denke aufgrund der Handyauswertung sind sie auf ihn bzw den Gedanken einer Beziehungstat gekommen und somit wird wegen Totschlag und nicht Mord ermittelt, weil eventuell eindeutig eine Auseinandersetzung oder Streit etc vorher zwischen ihnen war, was anhand von evtl.Chatverläufen ersichtlich wurde.
Dann ist evtl. das Motiv der Tat eine Rückweisung seiner Gefühle und somit wird evtl eine Tat im Affekt angenommen.
Dazu dann die Auffindesituation im Parkhaus.
Er ist ja nicht so, dass der Täter versucht hat das Auto ganz verschwinden zu lassen z.b. versenken im See oder anzünden etc.

@Nachtradfahrer
Mord im Affekt wie du es schreibst….

Habe hierzu rechtlich folgendes gefunden:

Eine Affekttat bezeichnet eine Handlung, die unter dem Einfluss einer heftigen Gemütsbewegung (Affekt) erfolgt. Gemäß § 213 StGB kann der Täter, der unter dem Einfluss eines Affekts handelt, der durch das Opfer verursacht wurde, unter Umständen nur wegen Totschlags statt Mordes verurteilt werden.

Quelle: https://www.strafrechtsiegen.de/unterscheidung-zwischen-mord-und-totschlag-gemaess-211-und-212-stgb/#:~:text=33%20StGB%20unbestraft.-,Affekttaten,Totschlags%20statt%20Mordes%20verurteilt%20werden.

C.RoCkEfElLeR schrieb:Mord im Affekt wie du es schreibst….

Das gibt es streng genommen nicht.

Vorsätzlich Tötungsdelikte sind dreigeteilt.

1. Grundsätzlich geht man von Totschlag aus.

2. Bei Erschwernisgründen mit Bezug auf das Motiv, die Vorgehensweise oder beides ("Mordmerkmale") liegt Mord vor.

3. Hat der Täter sich zu der Tat hinreißen lassen, ist es ein Totschlag im minderschweren Fall.

Knifflig wird es, wenn sowohl Mordmerkmale als auch eine Affekttat zu konstatieren sind, was indessen in der Praxis kaum je vorkommt.

Vielleicht traf man sich zufällig bei der gegenüberliegenden Fastfoodkette?
Dann ein Streit auf dem zugehörigen Parkplatz, Scheibe eingeschlagen, rein ins Auto.
Im Auto Diskussion, Handgemenge.. Sie schreit , er würgt, damit sie ruhig ist. Danach ins Parkhaus nebenan, Leiche in den Kofferraum und abgehauen..

@MissRedford
Laut Bericht der SZ war sie Mitglied des Fitnessstudios das dem Parkhaus angeschlossen war.

Nach Informationen der SZ war das Opfer Mitglied in dem Fitnessstudio, das von der Tiefgarage zu erreichen ist und 24 Stunden offen hat, allerdings soll sie dort schon lange nicht mehr trainiert haben.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-tote-frau-kofferraum-polizei-baumarkt-1.6910597

@emz
Zum Thema Mord oder Totschlag merkt auch die SZ in ihrem Artikel an:

Der Haftbefehl aber ist auf Totschlag ausgestellt, unterstellt im Unterschied zum Mord also keine niedrigen Beweggründe wie Habgier oder Eifersucht.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-tote-frau-kofferraum-polizei-baumarkt-1.6910597

Ich glaube man braucht einfach viel mehr Belege um pauschal zu sagen es handelt sich um Mord :/ Die die Polizei aktuell nicht hat?:/

@C.RoCkEfElLeR
Es geht doch jetzt erstmal nur um den Haftbefehl, nicht um eine konkrete Anklage. Die Ermittlungen sind doch eigentlich noch ziemlich am Anfang.

C.RoCkEfElLeR schrieb:Gibt es in einem Parkhaus normalerweise nicht eine Videoüberwachung?

Anscheinend nicht, allerdings:

In der Tiefgarage selbst, die 24 Stunden geöffnet ist und kostenfrei, gibt es keine Videoüberwachung, aber auf den umliegenden Straßen.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-tote-frau-kofferraum-polizei-baumarkt-1.6910597

Da könnte es also durchaus noch Aufnahmen geben, die da mehr Aufschluss zum Tatgeschehen geben können, irgendwann zwischen der letzten Sichtung am Freitag und dem Auffinden am frühen Samstag:

sueddeutsche schrieb:Laut einem Medienbericht soll die 19-Jährige schon tot gewesen sein, als das Auto in der Tiefgarage abgestellt wurde. Am Freitag soll sie noch lebend gesehen worden sein.

sueddeutsche schrieb:Ein Passant hatte Samstagvormittag die Polizei angerufen und auf ein Fahrzeug mit eingeschlagener Fensterscheibe hingewiesen.

C.RoCkEfElLeR schrieb:Laut Bericht der SZ war sie Mitglied des Fitnessstudios das dem Parkhaus angeschlossen war.

Ja, dann wusste sie ja auch von der Fastfoodkette.
Meine Überlegung ging nur dahin, weil ich mir so ein Aufeinandertreffen in der Nähe des Parkhauses vorgestellt habe. Mit einer kaputten Scheibe, wenn außerhalb des Parkhauses passiert, fährt man ja nicht quer durch die Stadt/Gegend in einem fremden Fahrzeug.
Deshalb meine Überlegung, dass der TV evtl nur schnell mit dem Auto aus der Öffentlichkeit weg wollte, und da war das Parkhaus wohl der erste Gedanke..

Meine Nachbarin wurde im Streit erwürgt und der Lebensgefährte ist mit ihrem Auto damals geflüchtet.
Er hatte sie erwürgt, weil sie ruhig sein sollte. Daher rührt mein Gedanke mit dem Erwürgen. Wurde damals auch als Totschlag geahndet.

https://www.welt.de/print-welt/article93554/Lebensgefaehrte-von-getoeteter-28-Jaehriger-stellt-sich.html

@Schneewi77chen
Richtig trotzdem haben die Ermittler soweit ermittelt dass ein Haftbefehl möglich wurde… Also so sehr in den Kinderschuhen stecken die Ermittlungen auch nicht. Unterschätzt mal unsere Ermittlungsbehörden nicht…

Sabsy schrieb:Ich zitiere mich selbst, dieser Satz kam direkt auf den v. d. markierten Satz v. mir:

Interesse des Täters dürfte vor allem sein,möglichst nicht erwischt zu werden.
Dazu ist ein zeitlicher Vorsprung sicher hilfreich.
Mir erscheint es aus Tätersicht völlig widersinnig, extra auf das Auto aufmerksam zu machen und eine schnelle Entdeckung zu provozieren.

s00pernanny schrieb:Wenn das stimmen sollte, stelle ich mir die Frage: Welche 19-jährige verlässt die Wohnung ohne ihr Handy?

Finde ich auch auffällig.
Eventuell ein 2.Handy?

C.RoCkEfElLeR schrieb:@Schneewi77chen
Richtig trotzdem haben die Ermittler soweit ermittelt dass ein Haftbefehl möglich wurde… Also so sehr in den Kinderschuhen stecken die Ermittlungen nicht. Unterschätzt mal unsere Ermittlungsbehörden nicht…

Also ein Haftbefehl hast du schneller als du glaubst, ob dieser Bestand hat und in Vollzug gesetzt wird ist etwas anders.
In solchen Fällen ist es ja auch unglaublich wichtig schnell zu handeln, da aufgrund des angedrohten Strafmaßes mit Verdunklungsgefahr zu rechnen ist, sowie spuren vernichtet werden könnten.

Da reicht in der jetzigen Situation schon, dass der Verdächtige sich nachweislich mit ihr getroffen hat und wohl der letzte war der sie lebend gesehen hat. Die Konstellation aus ehemaliger Beziehung und Auswertung der Chatverläufe und Zeugenbefragungen (es wird wohl der ein oder andere Streit vorausgegangen sein) wird erstmal einen hinreichenden Tatverdacht begründen. Rein theoretisch könnte er aus Gründen XY auch wieder auf freien Fuss kommen.

Nachtradfahrer schrieb:Knifflig wird es, wenn sowohl Mordmerkmale als auch eine Affekttat zu konstatieren sind, was indessen in der Praxis kaum je vorkommt.

Dürfte nicht so häufig vorkommen, aber dennoch gut möglich je nach Umständen des Einzelfalls.

Sollte man mit einer Affekttat auch zugleich Mordmerkmale verwirklicht haben (bspw. objektive) könnte ein Ausnahmetatbestand vorliegen, sollte der Täter zum Zeitpunkt der Tatbegehung durch eine heftige Gemütserregung vermindert Schuldfähig nach § 21 StGB sein.

Die einzige Chance bei Mord in Form eines aktiven Tuns Strafmilderungsgründe anzuerkennen, die das Strafmaß bei Mord senken bzw. abmildern lassen können.






In diesem traurigen Fall hier müssen wir abwarten.