sarevok schrieb:ja das habe ich ihm auch schon einige male geraten sein Gegenargument ist das er wo anders wieder von neu anfangen müsste
in seinem aktuellen Job auch wenn der ihn richtig auszehrt (er ist 36 und hat schon Herz Probleme und Bandscheibenvorfall gehabt
arbeitsbedingt durch Überlastung und Stress) ist er halt schon Abteilungsleiter
er ist mein bester freund daher versuche ich mich in der regel am riemen zu reißen wenn mir dinge auffallen
es ist schließlich sein leben, es fällt mir gleichzeitig aber recht schwer dabei einfach nur zu zu sehen
aufgrund dessen bin ich in einem Zwiespalt
Ich kann deine Sorge nachvollziehen aber wenn jemand nicht weiß wann Schluss ist... dann ... tja, so hart das klingt: Pech gehabt.
Manchmal muss man sich halt neu orientieren oder auch z.B. finanzielle Abstriche machen damit es besser wird. Das kann im wahrsten Sinne der "Preis" für bessere Gesundheit sein. Aber das ist nicht zwingend schlimm!
Ich hab Leute erlebt die vorher etwa Touristikunternehmen (klein bis mittelgroß) führten (!) und die aufgehört haben um irgendwo in einem Büro zu arbeiten, aus diversen Gründen. Vom Boss zum Mitarbeiter. Zu viel Stress, weil man teils von Mitarbeitern beschissen wurde, hohes Arbeitspensum, und und und. Ja, auch entsprechend höheres Gehalt aber da muss man sich halt fragen:
Was will ich denn?
Manches gibts halt nicht zum Nulltarif, also ohne Abstriche. Ich würde auch als Dr. im zehrenden Bereich irgendwann die Reissleine ziehen und auch etwa im Büro arbeiten können bzw. auf etwas niederer Ebene selbst wenn man anhand irgendwelcher abstrakten sozialen "Standards" meinen würde, dass das nicht passe oder "unter der Würde" sei.
Ich sehe das aber auch entspannter, ich bin nicht mit goldenem Löffel im Mund geboren worden und musste mir bis dato alles selbst erlernen / erarbeiten. Sollte ich wirklich mal Dr. werden und ggf. in der jetzigen Laufbahn verbleiben würde ich es mit Humor nehmen, das Geld ist so oder so akzeptabel. Wenn man eher "von unten kommt" scheint das akzeptabler zu sein als wenn man ggf. mit hohen Erwartungen und Voraussetzungen startet. Ich würde es alleine schon dem Witz wegen machen. Mich würde woanders keiner auf gleicher Ebene einstellen wenn ich als Dr. daherkomme, da überqualifiziert. Wenn ich auf privatem Wege den Dr. erlange könnte ich aber in der Laufbahn verbleiben, es ne Zeit auskosten und dann höher streben - auch wenn mir andere den Vogel zeigen würden weil sie lieber früh auch mehr Geld mitnehmen.
Ich würde den Unikatsstatus eigentlich mehr als das Geld genießen, das mir durch die Lappen geht
:DAber da sind wir wieder beim Thema, was man für Geld macht oder nicht macht. Von meinem ulkigen "Spaßplan" abgesehen, den ich ggf. bis 45 noch realisieren könnte, sind natürlich auch Titel nicht alles. Noch ist es zwingend irgendein damit verbundener oder davon unabhängiger "Status".
Man könnte sich spitzbübisch fragen was einem ein Status nützt wenn man früher kaputt geht als Leute die ohne das und mit weniger Stress ihr Leben länger genießen können.
mokuzai schrieb:Und genau das sehe ich persönlich als falschen Weg an. Die meisten Leute fixieren sich zu sehr darauf:
In der Rente dann zu tun wonach Ihnen der Sinn steht.
Nachdem 3 meiner Onkel kurz vor erreichen des Rentenalters (6, 4, 3 Jahre davor jeweils), ein Nachbar mit 62 und ein sehr guter Verwandter mit 65 sich verabschiedet haben denke Ich anders.
Ich war auch immer heute Vollgas arbeiten um in der Rente dann zu leben bli bla blubb.
Mittlerweile denke ich anders.
Mach das bloß nicht und empfehle es niemandem weiter. Meine Eltern sind ein markantes Stück vor der Rente gestorben - wenn sie je den Gedanken hatten, ab der Rente anfangen zu leben, dann wurde daraus zynischerweise nichts. Das, Jahre bevor ich selbst rechtlich "voll geschäftsfähig" war. Ich habe dann zynischerweise Rente gekriegt, wenn auch keine Altersrente. Ich hätte natürlich lieber getauscht, diese Rente nicht bekommen und jene länger gehabt.
Ich drücke das gerne so offen und plakativ aus um auch anhand krasser Beispiele aufzuzeigen wie schnell man unerwarteterweise sterben kann.
Davon ab muss ich nicht meine eigenen Erfahrungen anekdotenhaft oder selektiv anführen - die ganzen Nachrufe auf Arbeit die ich sehe, wo Leute zwar meistens nicht bis zur, aber kurz nach der Rente sterben, zeigen mir, dass es da bei vielen keinen großen "Genuss im Lebensalter" mehr gibt.
Macht nicht diesen Fehler zu warten! Schaut, dass die Balance schon parallel im Arbeitsleben stattfindet! Gerade das kann je nach Job, Stressfaktoren und Lebensstil ulkigerweise schon hier und da dafür sorgen, dass man überhaupt die Rente und den hohen Lebensabend erreicht.